Veröffentlichungsdatum: 31.03.2015
Wertung: 3.5/5
Full Devil Jacket dürfte einigen noch ein Begriff sein: Um die Jahrtausendwende waren sie DER aufgehende Stern am Alternative Metal Himmel. Sie tourten gemeinsam mit Nickelback, Slipknot und Slayer und spielten an den grossen Festivals.
Doch eines Tages, die Band war grade auf Tour mit Creed, setzte sich Sänger Josh Brown eine Überdosis Heroin – das war zwar nicht ganz sein Ende, aber zumindest das seiner aufstrebenden Band. Die Mitglieder beschäftigten sich zwischenzeitlich mit andern Projekten. 2010 gab es dann eine erste Reunion um Geld zu sammeln für die medizinische Behandlung von Gitarrist Michael Reaves, der an Krebs erkrankt war. Die Band begann daraufhin wieder gemeinsam an neuen Songs zu arbeiten. Nur ein Jahr später erlag Reaves jedoch seiner Krankheit.
Mit neuem Line Up präsentieren Full Devil Jacket nun ihr neues Album “Valley Of Bones“, dass sich irgendwo zwischen dem Stil von Stone Sour, Korn und Creed ansiedelt und erstaunlich Mainstreamtauglich geworden ist. Die härtere Rockattitüde der alten Tage hat einer gewissen Melancholie Platz gemacht, was nun nicht heissen soll, dass dem Album der Biss fehlt. Es sind einige Tracks dabei, die richtig reinhauen, wie zum Beispiel der Opener “Killers“ oder auch der Titeltrack “Valley Of Bones“. Full Devil Jacket sind schnell aufgestiegen und verdammt tief gefallen. Aber sie haben sich wieder aufgerappelt und wollen nun an ihren Erfolg von annno dazumals anknüpfen.
“Valley Of Bones“ ist da sicher ein guter Anfang – das Album glänzt mit gelungenen Kompositionen und authentischen Texten. So ist “Paperbox Voodoo“ eine Abrechnung mit den oberflächlichen Medien und der noch oberflächlicheren Popkultur. Die Ballade “Paper Crown“, einer meiner Favoriten und absolutes Ohrwurmmaterial, hält all jenen den Spiegel vor, die hinter ihrer grossen Klappe einen Minderwertigkeitskomplex verstecken. Dass Full Devil Jacket auch mal härter können beweisen sie mit “7X Down“ – von der Sorte dürfte es nächstes Mal gern mehr sein!
Fazit: Ein überraschend gutes Comeback, das zwar einen Ticken zu Radiotauglich rüberkommt, aber trotzdem sehr schöne Momente mit sich bringt. Reinhören lohnt sich!