Veröffentlichungsdatum: 23.10.2015
Wertung: 3/5
Kari Rueslatten dürfte einigen noch ein Begriff sein: Vor 20 Jahren war sie Teil der Band The 3rd And The Mortal, war also Wegbereiterin vieler nachfolgender Female Fronted Metal Bands wie The Gathering oder auch Nightwish. Später fand sie sich mit den Sängerinnen Anneke van Giersbergen (The Gathering) und Liv Kristine (Theatre of Tragedy, Leaves Eyes) zur Truppe The Sirens zusammen. Kari ist mit ihrem Soloprojekt deutlich vom Metal weggekommen, ohne dabei jedoch ihre Wurzeln völlig zu vergessen. Sie bezeichnet ihre Musik als düsteren akustisch-melancholischen Norwegian Folk.
Der Norden ist dabei für sie das Zuhause, zu dem sie immer wieder heimkehrt. Ihr Musik spiegelt diese Verbindung zum mythischen Norden wieder, wobei sie sich auch immer wieder mal von keltischen Elementen inspirieren lässt. Ihr erklärtes Ziel ist es, den Hörer auf eine emotionale Reise mitzunehmen – eine Reise ins tiefste Innere, zum mentalen Zuhause und zu einem Ort der Ruhe und des Friedens. Ihre Musik ist sehr sphärisch und doch gleichzeitig sehr gefühlvoll und bodenständig. Karis zauberhafte Stimme steht dabei ganz klar im Vordergrund, die musikalische Untermalung ist sehr minimalistisch gehalten und unterstreicht dabei die starken Melodiebögen. Die Norwegerin lässt ihre Stimme dabei mühelos über das ganze Spektrum schweifen und brilliert sowohl in tiefen Lagen als auch in fast schon opernhaften Sequenzen.
Die Songs stammen alle von ihr selbst, bis auf das The Byrds Cover “Turn, Turn, Turn“ von Pete Seeger. Highlights sind dabei der emotionale Opener “Battle Forevermore“, der sehr eingängige Track “What We Have Lost“ und das wunderschöne “Arrow In My Heart“. Diese Songs gewinnen mit mehrmaligem Hören immer mehr Tiefe. Leider gilt dies nicht für alle Tracks. Zwar sind alle irgendwie schön und passen auch gut zum abgerundeten Gesamtwerk, doch so richtig hängen bleiben tun sie nicht. Ausserdem vermisse ich ein wenig Abwechslung. Sämtliche Lieder sind in diesem sphärischen, balladesken Ton gehalten – dabei wäre eine Midtempo-Nummer durchaus wünschenswert gewesen, um das Ganze ein wenig aufzumischen….
Fazit: Wer sich gerne auf eine magische Reise in nordische Sphären entführen lassen will, der liegt mit diesem Album goldrichtig. Es ist wohl der perfekte Soundtrack um durch eine verschneite Winterlandschaft zu spazieren. Allerdings neigt die Musik dazu, einfach dahin zu plätschern ohne tiefe Eindrücke zu hinterlassen (bis auf einige Ausnahmen natürlich). Für Alle, die es gerne ruhiger mögen, lädt“To The North“ zum Träumen ein…