Veröffentlichungsdatum: 22.05.2015
Wertung: 2.5/5
Mono Inc. haben sich für die Produktion dieses Albums auf eine Ranch mitten in der öden Weite der Texanischen Wüste zurückgezogen (Daher auch der Name Terlingua). Sie wollten ungestört an ihrem mittlerweile 8. Studioalbum basteln und sich von der kargen Ödnis inspirieren lassen. Die Band selbst spricht vom “reifsten und rockigsten Album der Bandgeschichte“, für mich hört es sich eher wie ein fader Abklatsch von “Unheilig“ an – massentauglicher Düster-Schlager halt.
Das Album plätschert fröhlich vor sich hin – Paradoxerweise, denn die Grundstimmung ist ziemlich melancholisch. Allerdings fehlen Highlights im Stil von “Viva Hades“, “Voices Of Doom“ oder “Gothic Queen” wie man sie aus den Anfangstagen der Band kennen und lieben gelernt hat dieses Mal fast gänzlich. Einzig “It Never Rains“ zeigt Ambitionen ein Ohrwurm zu werden. “Heiland“ ist zwar auch eingängig, fährt dann aber doch zu sehr die seichte Schlager-Schiene. So richtig mitreissend und rockig wie angekündigt wird’s irgendwie nicht. Zwar werden zwischendurch mal die Gitarren hochgeschraubt, wie bei “Die Noten Deines Lebens“ oder das Tempo angezogen wie bei “Love Lies“, doch irgendwie ist dieses Mal der Funke auch bei mehrmaligem Durchhören nicht übergesprungen. Natürlich sind auch einige Balladen mit dabei, wie das nachdenkliche “118“, “Ghost Town Gates“ und der letzte Track “Study Butte“. Allerdings wird hier das Tempo teilweise fast zu drastisch gedrosselt, was den Flow des Albums unterbricht und die Dynamik schwächt.
Wie schon auf dem letzten Album “Nimmermehr“ (2013) gibt es sowohl Deutsche als auch Englische Lyrics, was ganz gut zur Band passt und ihr etwas mehr von der dringend benötigten Abwechslung verschafft. Denn leider muss ich sagen, dass sich eine gewisse MONOtonie einschleicht – Das fiel mir schon bei früheren Alben auf, lässt sich hier aber kaum mehr leugnen. Ausserdem hört man dieses Mal kaum was von Katha Mia – scheinbar konzentriert sie sich dieses Mal wieder vermehrt auf ihr Schlagzeug anstatt ins Mikrofon zu “Aaaah, Aaaah“-en.
Fazit: Mono Inc. sind ihrem Stil treu geblieben. Aber so richtig überzeugt hat mich dieser Silberling leider nicht. Fans der Band können ruhig mal reinhören, solche die es werden wollen wären mit einem andern Album besser bedient.