Veröffentlichungsdatum: 01.05.2015
Wertung: 3.5/5
Die Norwegische Kombo Seigmen produziert wundervoll melancholischen Alternativ Rock mit Charakter. Die skandinavische Herkunft hört man dem Werk auch direkt an, und das nicht nur weil die Lyrics in der Muttersprache der Band daherkommen. Die heraufbeschworene Atmosphäre erinnert an Sólstafir und ein wenig an Sigur Rós, allerdings mit deutlich mehr Drive und Tempo als bei Letzteren.
Die Melodielinien der Instrumente stehen dabei klar im Vordergrund und sorgen für das passende Ambiente zum emotionalen Klargesang. Die Band hat in den Neunzigern sieben Alben in sechs Jahren (!) rausgebracht, doch dann löste sich die Kombo auf. Einige Bandmitglieder fanden sich bei Zeromancer zusammen. Nach 18 Jahren haben die Männer von Seigmen nun wieder zusammengefunden und reichen ihr achtes Album “Enola“ nach, dass sich laut der Band wie der verlorene Nachfolger des Albums “Metropolis“ (1995) anhört.
Mit “Hva vi Elsker“ und “Trøst“ ist man auch gleich schon mittendrin und begibt sich auf die Reise durch die Klangwelt der Norweger. Mit dabei sind auch zwei sehr schöne Balladen: “Tenn Alle Lys“ und das Finale “Hvit Sternje Hvit Støy“. Dass sie auch härter können, beweisen Seigmen auf “Till Verdens Ende“ oder im sehr emotionalen “Deus“.
Ich persönlich hab mehrere Durchläufe gebraucht, um mich richtig in das Album einzufinden, doch es lohnt sich. Aufs erste Hören mag es ein wenig seicht und poppig wirken, doch wenn man sich darauf einlässt findet man überraschend viel Tiefgang und Emotionen in den 10 Tracks des Silberlings. Fazit: “Enola“ ist ein sehr schönes Album geworden, das sich Fans des skandinavischen Alternativ Rocks keinesfalls entgehen lassen sollten!