SIRENIA – The Seventh Path

Veröffentlichungsdatum: 08.05.2015
Wertung: 4/5

Sirenia melden sich mit ihrem mittlerweile 7. Studioalbum zurück, welches sinnigerweise “The Seventh Path“ heisst. Die Norweger bewegen sich entsprechend trittsicher auf dem mittlerweile etwas ausgelatschten altbekannten Trampelpfad namens Symphonic Gothic Metal. Nachdem sich das letzte Album “Perils Of The Deep Blue Sea“ (2013) ein wenig düsterer und machtvoller präsentierte als seine Vorgänger, schlägt auch dieser neuste Silberling eine ganz ähnliche Richtung ein

Führend ist dabei Mastermind Mark Veland, der nicht nur fürs Songwriting zuständig ist, sondern auch noch die meisten Instrumente selbst einspielt sowie die männlichen Vocals beisteuert. Den Part der Sirene übernimmt seit 2008 und mittlerweile 4 Alben die hübsche Ailyn. Oft schon wurde kritisiert, dass ihre Stimme ein wenig schwächelt und leider ist das grade bei diesem Album eher auffällig so. Offenbar hat sie die Grenzen ihrer stimmlichen Entwicklung erreicht und geht dabei oft gnadenlos unter neben der epischen Instrumentierung und den massiven Chor-Einlagen. Das könnte allerdings auch an der Aufnahme liegen, die manchmal ein wenig übermächtig scheint, was den Gesamteindruck etwas dimmt.

Sehr gut kommt hingegen der “Beauty & the Beast“-Stil rüber – das Hin und Her aus glockenhellem weiblichem Klargesang und brutalem männlichem Growling. Davon findet sich auf “The Seventh Path“ wieder deutlich mehr, was Fans begeistern dürfte. Die durchschnittliche Tracklänge liegt bei rund 7 Minuten – das bietet viel Platz für ausgefeilte und abwechslungsreiche Kompositionen und von denen gibt tatsächlich sehr viele. Das Album präsentiert sich äusserst vielseitig und bedient sich dabei grosszügig an Elementen aus klassischer Musik, aber auch aus dem Gothic Genre. Die Mischung aus symphonischen Klängen und brutalem Death Metal ist dabei erstaunlich harmonisch und dank den hervorragenden Arrangements tatsächlich nie langweilig. Highlight sind dabei das an Epica erinnernde “Elixir“, wo auch die männlichen Vocals etwas mehr im Vordergrund stehen oder auch das vorab veröffentlichte “Once My Light“. Sehr episch kommt dabei “Sons of the North“ rüber mit den raffinierten Chor-Einlagen – ausserdem kommt Ailyns Stimme hier wirklich schön zum Tragen. Sehr gut ist auch das bombastische “Contemptuous Quitus“, das eine sehr eingängige Melodie hat.

Fazit: Sehr schönes Symphonic Metal Album, das mit tollem Songwriting glänzt. Abzug gibt’s für die etwas unbefriedigende Klangqualität und für die schwächelnde Frontsirene. Reinhören lohnt sich aber auf jeden Fall!