Support: Margherita Vicario (IT)
Location: Komplex 457, Zürich
Beim betreten der Komplex 457 am letzen Donnerstag fühlte man sich wie in einer Seitenstrasse eines Süd-Italienisches Dorfes. Wäsche hängte als Stage-Background, Italienisch wurde laut gesprochen. Wir sind am Calcuttas Konzert eingetroffen.
Zwischen der Wäsche und vor den Augen der sich füllenden Komplex-Bühne, spielt Margherita Vicario einen emotionalen und treibenden Support-Akt. Sie gilt als New-Comerin der italienischen Indie Szene und ist auch Schauspielerin. Ihre letzen Singles („Abaue“, „Mandela“ und „Romeo“) kombinieren ihre schöne, sanfte Stimme und einen grossartigen Stimmumfang mit ethnische Beats. Das bewirkte erfolgreiche Lieder sowie einen guten Empfang der Kritik und des Publikums. Und das ganze innerhalb nur zwei Jahren.
Nach einer kurzen Unterbrechung um die Bühne vorzubereiten, meldete sich Calcutta (alias Edoardo D’Erme) gesamt Live-Band pünktlich zum Konzertbeginn. Er spielt kein Instrument, überfüllt aber die Stage mit seinem Charakter und restlose Interpretierung seiner Lieder.
Obwohl es nicht schwierig war, die Publikumsfavoriten zu erkennen, haben die Zuschauer bei den meisten Songs mitgesungen. Beindrücklich war, dass Calcutta das Publikum fast nicht angesprochen hat. Das Engagement entwickelte sich spontan sowie das Mitsingen. Erst nach einigen Stücken hat er die Kommunikation mit die Zuschauern gesucht.
Während der fast ununterbrochenen Show spielte Calcutta ein gut abgerundetes Konzert mit vieler seiner Hits. Lieder aus seinen zwei Alben „Mainstream“ (2015) und „Evergreen“ (2018) waren stark im Setlist anwesend. „Briciole“, „Kiwi“, „Orgasmo“ und dann noch „Paracetamolo“, „Cosa mi manchi a fare“ . „Nuda nudissima“ und „Oroscopo“ (seine Break-Out Track mit Takagi & Ketra) wurden zu verlangsamten Live-Versionen überarbeitet und quasi einer Dub Stimmung verliehen. Ab und zu wirkten auch die Seile der hängenden Wäsche als Neon-Lichter: einmal Blau, ein andermal Rot.
Durch „Gaetano“, „Milano Dateo“, „Frosinone“ bis hin zum grossen Finale mit „Pesto“ hat das Publikum fleissig Instastories gedreht und immer wieder die Strofen der Lieder mitgesungen.
Mit seinem Erfolg ist Calcutta auf dem Weg, den Vasco Rossi unserer Generation zu werden.
Links:
https://calcuttasitodi.it/
https://justbecause.ch/artists/artist/calcutta